„Wir freuen uns über die bisher größte Spende in den Kapitalstock seit Gründung der Claas-Stiftung“, berichtet Vorstandsmitglied Frank Klüsener. „Das Stiftungsvermögen von jetzt fast 20 Millionen Euro ermöglicht zukünftig weitere Initiativen.“ Der Wirkungsbereich der Stiftung und ihre Aktivitäten können durch die Erhöhung um 40 Prozent nochmals ausgeweitet und vor allem internationaler werden. „Landtechnik ist ein globales Thema. Daher freuen wir uns sehr, uns noch stärker bei internationalen Projekten einbringen zu können und den länderübergreifenden Austausch unter Universitäten, Hochschulen und ihren Studierenden zu ermöglichen“, sagt Sylvia Looks, Vorstand der Claas-Stiftung.
Die Preisverleihung fand in diesem besonderen Jahr in einem entsprechend feierlichen Rahmen statt. Unter anderem erörterte Ehrengast Professor Giovanni Molari, Rektor der Universität Bologna (Italien), die 1088 gegründet wurde und als älteste Universität der westlichen Welt gilt, in seinem Vortrag die Bedeutsamkeit des Transfers der Wissenschaft in die Praxis, sowie die zukünftigen Herausforderungen der Landwirtschaft. Er unterstrich in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit des Zusammenspiels von Universitäten und Stiftungen.
Anschließend nahmen die Nachwuchstalente ihre Auszeichnungen in einem Gesamtwert von rund 75.000 Euro entgegen, nachdem die Gewinner der vier Hauptpreise ihre Abschlussarbeiten in kurzen Vorträgen dem Publikum präsentiert hatten. Die Auszeichnungen übergab Cathrina Claas-Mühlhäuser, Vorsitzende des Kuratoriums. Sie ging in ihrer Rede vorab auf die Rolle der Claas-Stiftung in Verbindung auf die derzeitigen weltweiten Herausforderungen ein: „Die Förderung der Bildung, Wissenschaft und Forschung ist die Aufgabe der Stiftung, aber in den vergangenen 25 Jahren haben sich die Bedingungen geändert und sie ändern sich weiter. Heute steht die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen wie dem Klimawandel und Mangel an Fachkräften. Die Stiftung trägt mit ihren verschiedenen Initiativen dazu bei, Studierende zu unterstützen, Forschungsprojekte zu finanzieren und Schüler für landwirtschaftliche und technische Themen zu begeistern.“
Die Preisträgerinnen und Preisträger 2024
Die 1999 gegründete Claas-Stiftung vergibt jährlich die Helmut Claas-Stipendien, Bonuspreise und Internationale Studierendenpreise. Im Einzelnen wurden folgende Preise vergeben:
Stipendien
1. Preis: Ferdinand Andreas Orth, Hochschule Osnabrück, befasste sich mit der „ökonomischen und ökologische Beurteilung unterschiedlicher Fahrstrategien alternativer Maschinenkonzepte“. Dafür erhielt er 7.200 Euro.
2. Preis: Walburga Maria Amelie Puff, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, untersuchte „Digitale Lösungen im Weinbau“. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert.
3. Preis: Philipp Ulrich, Duale Hochschule Baden-Württemberg, erhielt 4.800 Euro für die „Optische Bestimmung des Feuchtigkeitsgehaltes von Maispflanzen mit künstlichen neuronalen Netzen“.
4. Preis: Dieser ist mit 3.600 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr zweimal vergeben. Max Eckey, Universität Stuttgart, erhielt den Preis für die „Experimentelle Ermittlung der Reibungskoeffizienten von Weizenstroh unter Variation der Flächenpressung und des Feuchtegehaltes“. Jonas Gröner, Munich School of Engineering (TU München), wurde für seine Bachelorarbeit im Bereich Mechatronik ausgezeichnet.
Bonuspreise
Neben den Stipendien wurden zusätzlich drei Bonuspreise im Wert von je 1.500 Euro verliehen. Markus Peifer-Weihs, Fachhochschule Südwestfalen, untersuchte die „Struktur der Entwicklungszusammenarbeit in Kenia in Bezug auf Konservierende Bodenbearbeitung und die Mechanisierung von kleinstrukturierten Betrieben“. Lukas Weirowitz, Hochschule Niederrhein, entwickelte ein „System zur Fremdteilerkennung in der Baumwollverarbeitung mittels Hochgeschwindigkeits-Nahinfrarotspektroskopie“. Archie Henry Bennett, Harper Adams University (UK), wurde für seine Studie ausgezeichnet, in der es um die Optimierung von Maschinenverfügbarkeiten geht.
Bekzod Abdullaev aus Uzbekistan freut sich über das Stipendium für sein MBA-Studium an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.
Jubiläumswettbewerb "Transformation in der Landwirtschaft"
Anlässlich des Jubiläums schreibt die Stiftung für das nächste Jahr einen besonderen Wettbewerb unter dem Titel "Transformation in der Landwirtschaft" aus. Der Wettbewerb ist offen für Bildungseinrichtungen der Landwirtschaft und verwandter Bereiche. Dabei soll es um Beiträge und Projekte gehen, die die Leitgedanken der Stiftung zur Verbesserung der Bildung in der Landtechnik und den unterstützenden Sektoren widerspiegeln. Bewerben können sich Professoren, Betreuer, Postdocs und Doktoranden für ihre jeweiligen Einrichtungen. Maximal drei Preise sollen für einen Förderzeitraum von drei Jahren vergeben werden. Preisgelder von insgesamt 25.000 Euro pro Jahr werden vergeben. Bewerbungen sind bis 21. Februar 2025 möglich.
Neues Gesicht im Kuratorium
Im Jubiläumsjahr der Claas-Stiftung gibt es auch eine personelle Veränderung: Dr. Thomas Barrelmeyer, bei CLAAS gruppenweit für die Entwicklung selbstfahrender Erntemaschinen zuständig, folgt Dr. Hermann Garbers als stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums nach. Dr. Garbers war in dieser Funktion seit der Stiftungsgründung aktiv und wurde mit großem Dank und Anerkennung verabschiedet.
Über die Claas-Stiftung
Die Stiftung arbeitet eng mit einer Jury von internationalen Experten der Agrarwissenschaft zusammen, sowie mit renommierten Hochschulen und Universitäten im In- und Ausland. Das Stiftungsvermögen beträgt rund 20 Mio. Euro. Neben dem Helmut Claas-Stipendium unterstützt die Claas-Stiftung auch internationale Forschungsprojekte an Hochschulen und fördert Initiativen an Schulen, mit denen die Schülerinnen und Schüler für Naturwissenschaften und Technik begeistert werden sollen.