Womit sind Sie zur Zeit beschäftigt? Woran arbeiten Sie?
Derzeit mache ich ein Masterstudium in Agrarwissenschaften mit Fachrichtung Agrartechnik. Zurzeit bin ich im 2. Semester. Nebenher arbeite ich mit dem Jungwinzerprojekt “Vision Heuchelberg“ an den Vorbereitungen für die Präsentation unseres ersten Weines, bei dem wir vom Anbau über den Ausbau, die Gestaltung der Etiketten und das Marketing für alles selbst verantwortlich sind.
Warum haben Sie sich für einen landwirtschaftlichen Studiengang entschieden?
Nach dem Abi wusste ich, dass ich auf jeden Fall etwas mit Landwirtschaft machen will. Ganz genau wusste ich allerdings noch nicht, wohin mich mein Weg führt. Neben der Agrartechnik waren auch die Pflanzenwissenschaften eine mögliche Vertiefungsrichtung, die ich mir vorstellen konnte. Gegen Ende des Grundstudiums war ich mir sicher, dass Agrartechnik genau das Richtige für mich ist.
Wie sieht Ihr familiärer Hintergrund aus? Welchen Einfluss hatte er auf Ihre Entscheidung?
Meine Familie bewirtschaftet in Baden-Württemberg einen landwirtschaftlichen Betrieb mit Weinbau und Ackerbau. Somit bin ich mit der Landwirtschaft aufgewachsen und meine Leidenschaft dafür konnte von klein auf mitwachsen.
Was gefällt Ihnen besonders gut an Ihrem Studiengang?
Das Grundstudium ist sehr vielseitig, daher bekommt man ein breit gefächertes Wissen. Da mich Landtechnik begeistert, ist die Vertiefungsrichtung Agrartechnik genau das Richtige für mich. Auch in der Vertiefung gibt es noch eine große Bandbreite an Themen wie Nutztierhaltungssysteme, Bewässerung, Verwertung von NaWaRos, Trocknung und eben Landmaschinen für den Pflanzenbau, was mein Lieblingsthema ist. Wir bekommen sowohl maschinenbauliche, als auch verfahrenstechnische Kenntnisse vermittelt.
Wie haben Sie von der CLAAS Stiftung und vom Helmut Claas-Stipendium erfahren?
Von dem Betreuer meiner Bachelorarbeit wurde ich auf das Helmut Claas-Stipendium aufmerksam gemacht. Nachdem ich mich dann im Internet genauer informiert hatte, fiel schnell die Entscheidung für die Bewerbung. Ich dachte mir, ich kann ja nichts verlieren. Als ich dann erfahren habe, dass ich tatsächlich ein Stipendium bekomme, war ich überglücklich.
Wie, glauben Sie, wird sich die Landwirtschaft in Zukunft verändern?
Ich finde es traurig, dass bei den Verbrauchern oft die Wertschätzung für landwirtschaftliche Güter fehlt. Es ist einfach selbstverständlich, dass alle Lebensmittel im Supermarkt verfügbar sind. Über die Produktion und die Risiken für den Landwirt (Wettereinflüsse, stark schwankende Preise für Produktionsfaktoren und Produkte etc.) machen sich zu wenige Gedanken, oft entscheidet nur der Preis bei Lebensmitteleinkauf.
Landwirt ist ein sehr interessanter und vielseitiger Beruf, jedoch sind die meisten Landwirte selbstständige Unternehmer und auf wirtschaftlichen Erfolg angewiesen. Nach den Zahlen der Landwirtschaftszählung 2010 sieht man einen deutlichen Rückgang landwirtschaftlicher Betriebe gegenüber 2007. Die landwirtschaftlich genutzte Fläche hingegen blieb fast unverändert. Ich denke der Trend vom Höfesterben und ansteigender Fläche pro Betrieb wird weiter anhalten. Vor allem in kleinstrukturierten Gegenden wie hier in Baden-Württemberg wird der Strukturwandel schnell weiter voranschreiten. Dabei gewinnt die technische Ausstattung der Betriebe weiter an Bedeutung und muss immer leistungsfähiger und zuverlässiger werden.
Was sind Ihre Pläne nach Abschluss des Studiums?
Nach Abschluss des Studiums möchte ich bei einem Landtechnikunternehmen arbeiten. Verkaufsförderung oder Produktmarketing sind Bereiche die ich mir dabei als Tätigkeitsfelder sehr gut vorstellen kann.
Was sind Ihre Interessen, wenn Sie sich nicht mit Landwirtschaft oder Landtechnik beschäftigen?
Außerhalb der Landwirtschaft bin ich als Mitglied des Stadtrats der Stadt Schwaigern kommunalpolitisch aktiv. Eine andere Leidenschaft von mir ist Sport, besonders das Rhönradturnen.